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„Das Priesterleben hört nie auf“

Domdekan i. R. Prälat Günter Putz begeht 50. Weihejubiläum

Würzburg (POW) Fünf Jahrzehnte sind es am Sonntag, 29. Juni, dass Domdekan i. R. Prälat Günter Putz (75) im Würzburger Kiliansdom von Bischof Josef Stangl zum Priester geweiht wurde. „Unglaublich, wie schnell fünf Jahrzehnte verfliegen“, sagt der langjährige Leiter der Hauptabteilung Schule, Hochschule und Erziehung des Bistums Würzburg. Dieses halbe Jahrhundert sei für ihn „ein Spannungsbogen von unendlichem Reichtum“, sagt Putz. Das Priesterleben „hört nie auf und ist immer schön“. Er verbinde damit die Erfahrung von Gnade, die ihn ein Leben lang begleite. Zugleich betont er: „Der Auftrag ist immer größer als das, was man selbst leistet.“

Dass der gebürtige Würzburger diesen Beruf ergriffen hat, sei für ihn seit seiner Kindheit alternativlos gewesen. „Zum einen habe ich die Berufung schon früh verspürt, zum anderen wurde sie mir auch wiederholt von verschiedenen Personen angetragen.“ Als Kind habe er beispielsweise die Aufenthalte im Garten seiner Eltern am Main gern dafür genutzt, sich in die Stille der Klosterkirche des Karmelitinnenklosters von Himmelspforten zum Gebet zurückzuziehen.

Nach dem Studium der Theologie in Würzburg und Freiburg, das er mit dem Diplom und zusätzlich dem Lizentiat in Dogmatik abschloss, wirkte er zunächst in Untersteinbach, dann in Kitzingen, wo er ab 1978 auch als Dekanatsjugendseelsorger aktiv war. 1978 berief Bischof Stangl Putz dann zu seinem Sekretär.  „Das kam für mich recht überraschend. Es war eine recht herausfordernde Aufgabe, den schwerkranken Bischof beim Sterben zu begleiten.“ Als nach Stangls Tod Dr. Paul-Werner Scheele neuer Bischof wurde, übernahm dieser Putz als Sekretär. 1980 wurde dieser zum Domvikar ernannt, ab 1983 war er zusätzlich auch Seelsorger der Würzburger katholischen Studentenverbindungen im Cartellverband (CV).  Seit seiner Studentenzeit ist Putz Mitglied beim K.D.St.V Markomannia, später wurde er zudem Mitglied beim K.D.St.V. Cheruscia und Ehrenmitglied beim K.St.V. Wallhalla, der K.D.St.V. Guelfia sowie beim W.K.St.V. Unitas-Hetania. „Ich gehöre damit Verbindungen in allen drei in Würzburg vertretenen katholischen Dachverbindungen an.“

1984 wechselte Putz ins Grabfeld und wurde Direktor am Kilianeum in Bad Königshofen. Zusätzlich zur Leitung des Knabeninternats wirkte er als Religionslehrer am örtlichen Gymnasium und war Beauftragter für Priester- und Ordensberufe im Dekanat Rhön-Grabfeld. „Die Felder Jugend und Schule haben sich früh als Tätigkeitsschwerpunkte ergeben“, sagt er. Die Auseinandersetzung, die sein pädagogisches Engagement mitunter erfordert habe, habe ihm Spaß bereitet. „Es ist schön, wenn junge Menschen ihre eigene Persönlichkeit entdecken und entwickeln.“

Ab 1986 übernahm Putz eine Aufgabe, die ihn bis zum feierlichen Gottesdienst am 15. Mai 2011 im Würzburger Kiliansdom viel beschäftigen sollte: Er wurde Postulator beim bischöflichen Erhebungsverfahren für die Seligsprechung von Pfarrer Georg Häfner.  „Mich hat damals Bischof Scheele beauftragt, die Korrespondenz Häfners zu transkribieren. Es ging um seine in Sütterlin verfassten Briefe aus dem Konzentrationslager in Dachau. Die besondere Situation aus dem Priesterblock war mir schon aus meiner Zeit in der Schönstatt-Theologen-Gemeinschaft als Student vertraut, denn der Schönstatt-Gründer Pater Josef Kentenich war ebenfalls in Dachau gefangen.“ Bischof Scheele habe ihm gesagt, er habe ihn für die Aufgabe ausgewählt, da er „schnell, gründlich, theologisch fundiert und ohne sentimentale Frömmigkeit“ arbeite.

1991 holte Bischof Scheele Putz als Leiter der Hauptabteilung Schule, Hochschule und Erziehung ins Ordiniariat nach Würzburg. „Ich war zunächst sieben Jahre lang Ordinariatsrat. Domkapitular wurde ich erst 1998, weil es damals noch üblich war, dass die Kapitulare auf Lebenszeit ihre Präbenden innehatten“, erzählt er schmunzelnd. An der Aufgabe sei für ihn reizvoll gewesen, die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Religionslehrkräfte differenziert nach Schularten breit und fundiert aufzustellen. Zudem habe er das Thema Schulpastoral forciert. Über das Bischöfliche Ordinariat hinaus war Putz bald Vertreter der Bayerischen Schulreferenten im Sachausschuss Schule-Erziehung-Kultur des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Zudem brachte er sich als Geistlicher Beirat der Katholischen Elternschaft Deutschlands im Bistum, des Verbands der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) im Bistum sowie als Vorsitzender des Priestervereins der Diözese ein. „Ich war außerdem rund 20 Jahre Mitherausgeber der Zeitung ‚Tagespost‘ und habe es als meine Aufgabe angesehen, den Gründungsauftrag, das Vertreten der Anliegen des Papstes in diesem Medium, sicherzustellen.“

Dass er 2003 Päpstlicher Ehrenkaplan („Monsignore“) und 2012 Prälat wurde, sieht er als Anerkennung für seinen Dienst. 2009 wurde Putz zudem Domdekan, als Verantwortlicher für Liturgie und Musik am Würzburger Dom. „Ich bin sehr dankbar, dass es in meiner Amtszeit gelungen ist, die Jugendchöre der Dommusik als Kooperationspartner an den Schulen ElisabethenHeim und Wirsberg-Gymnasium in Würzburg zu installieren. Davon profitiert die Jugendarbeit der Dommusik.“ 2019 wurde Putz als Leiter der Hauptabteilung Schule, Hochschule und Erziehung entpflichtet, 2020 endete ebenso altersbedingt auch seine Tätigkeit als Domdekan. Seither hilft er in der Seelsorge in der Würzburger Pfarrei Sankt Peter und Paul mit und feiert Werktagsgottesdienste in Dom und Neumünster. Seine Freizeit verbringt der Ruheständler gern mit Tennis, Pilgern auf dem Jakobsweg, dem Musizieren auf Klavier und Cembalo sowie dem Lesen von theologischen Büchern oder Belletristik.

Putz begeht sein Priesterjubiläum am Sonntag, 29. Juni, um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in Sankt Peter und Paul.

mh (POW)

(2425/0606; E-Mail voraus)

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